Über mich und die Musik

Ich heiße Benoite Schpilberg, wurde 1980 in Paris geboren und bin dort auch aufgewachsen.

In der Kindheit war singen für mich natürlicher als sprechen. In meine Phantasie war das Leben eine fantastische muskalische Inszenierung. Einerseits hatte ich immer Musik im Kopf oder auf den Lippen, anderseits schien es, als wenn die Welt mir diese Musik auch immer beantwortete. Die Geräuche der Stadt und die Klänge der Natur sind für mich die Musik des Lebens. Alle meine Spiele waren vom Singen begleitet. Ich wäre nicht im Mindesten überrascht gewesen, wenn plötzlich jemand auf der Strasse angefangen hätte zu singen und zu tanzen und nach und nach die ganze Stadt sich in einem Film von Jaques Demy oder Fred Astaire werwandelt hätte!
Radio hat in meiner musikalischen Prägung eine grosse Rolle gespielt. Meine Mutter hörte zuhause immer Radio: France Musique. Ich wurde mit Musik aus verschiedensten Epochen konfrontiert und habe dadurch mein Gehör und Gespür für Musik entwickelt. Mit sieben entschied ich mich eigenständig, nachdem ich im Radio die Reklame gehört hatte, an dem Vorsingen der Maitrise de Radio France teilzunehmen, wurde angenommen und sang sieben Jahre in dem französichen Rundfunk-Kinderchor.

Das war der Beginn meines Lebens in dem Musik im Mittelpunkt steht. Heute bin ich ausgebildete Opernsängerin, übe seit 2000 eifrig Yoga  (Hatha, Vinyasa, Stimmyoga, Klangyoga, Mantras und Mudras) und bin glückliche Mutter eines Sohnes und einer Tochter.

Glück und Musik sind für mich untrennbar. Wenn ich glücklich bin, ist es, als würde Musik in der Luft schweben. Während meiner Gesangsübungen, werde ich glücklich. Ich fühle, dass ich lebe und dass mein Leben ein Sinn hat, sei er noch so verborgen oder unfassbar. Als ich versuchte, die richtige Worte zu finden, um meine Begeisterung für Sie verständlich zu machen, tönnte ein ganzes Symphonie-Orchester in mir.

Als ich mit meinem Sohn schwanger wurde, erklangen die schönsten und zartesten Melodien in mir. Ich war so berührt und zutiefst bewegt. Ich hörte ein Vokalensemble, sechs Stimmen a capella mit schwerelosem Sopran mit einer Stimme so rein wie eine Knabenstimme. Die Sehnsucht nach dem schönen Gesang verschmolz mit der Sehnsucht, diesem winzigen kleinen Wesen nahe zu sein und seine Schönheit zu spüren, seine Präsenz.

Ich habe in der Schwangerschaft viel gesungen, und die Momente, die dabei entstanden sind gehören zu den schönsten und vollkommensten meines Lebens. Ich konnte mich meinem Kind mit dem Singen so unmittelbar mitteilen, und es kam so viel zurück. Ich habe gespürt, was ich jetzt nach der Lektüre wissenschaftlicher Berichte über die intrauterine Welt verstehe: „Mein Baby fühlt, was ich fühle.“ Ich habe bemerkt, was für ein Unterschied das Singen in meiner Schwangerschaft gemacht hat. Ich war ausgeglichen, glücklich, zuversichtlich. Die schweren Momente waren nur Wolken, die über mich hinweg zogen, und die mich noch mehr mit meine Kraft verbunden haben. Ich habe kaum Schwangerschaftsbeschwerden gehabt, habe mich bis zum Schluss beweglich und wohl gefühlt, obwohl ich im Sommer hochschwanger war. Ich habe bis eine Woche vor der Geburt Yoga unterrichtet.

Was ich mit Ihnen teilen möchte, ist die Frucht einer Selbsterfahrung, die nach und nach von den neusten wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt wurde. Bald nachdem ich die Idee gehabt hatte werdenden Mütter das Singen nahe zu bringen, wurde ich auf verschiedene Formen der Geburtsvorbereitung mit Gesang aufmerksam und habe mich damit beschäftigt. In Frankreich feiert sich der „chant prénatal“ seit seiner Entstehung in den 70ger Jahren mit grossen Erfolg. Ein Erfolg der in Italien, Spanien, England, in der Schweiz und in den USA Resonanz gefunden hat und immer weiter strahlt.